Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleg:innen,
liebe Leser:innen,
der Krieg in der Ukraine dauert bald 18 Monate an. Millionen von Menschen sind seither aus der Ukraine auf der Flucht in die EU und nach Deutschland. Zu einem möglichst unproblematischen Ankommen und Aufhalten in Deutschland trägt u.a. die Regelung bei, dass aus der Ukraine Geflüchtete, die erstmalig in Deutschland einreisen, kein Visum benötigen und sich 90 Tage ohne Aufenthaltstitel rechtmäßig in Deutschland aufhalten dürfen (BMI). Diese wurde nun durch die im Mai dieses Jahres erlassene vierte Verordnung zur Änderung der Ukraine-Aufenthalts-Übergangsverordnung verlängert. Auch bis zum 4. März 2024 aus der Ukraine Geflüchtete, werden damit ab dem Zeitpunkt der Einreise für 90 Tage vom Erfordernis eines Aufenthaltstitels befreit. Neu ist zudem der Launch für das Projekt "Helfende Wände" - eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI), der gemeinnützigen Organisation ProjectTogether und dem Housing-as-a-Service-Unternehmen Wunderflats. "Helfende Wände" vernetzt auf der Plattform von Wunderflats Wohnraumgebende mit Geflüchteten aus der Ukraine, die eine Unterkunft suchen, die ihren Bedürfnissen entspricht. Auf der entsprechenden Webseite finden sich weitere wichtige Informationen: https://helfendewaende.de. (Hinweis: Die Projektbeschreibung ist teilweise der genannten Webseite entnommen.)
Mit Blick auf das am 31.12.2022 in Kraft getretene „Chancen-Aufenthaltsrecht“ zeigen aktuelle Daten, dass in mehreren Bundesländern schon mehr als die Hälfte der potenziell Berechtigten (Geduldete mit einer Aufenthaltsdauer von mehr als fünf Jahren) einen Antrag auf das neue „Chancen-Aufenthaltsrecht“ gestellt haben. Insgesamt gibt es laut Ausländerzentralregister insgesamt rund 137.000 Geduldete, die zum Stichtag länger als fünf Jahre in Deutschland lebten. Im Bundesdurchschnitt habe damit mehr als jede:r Dritte davon (35,5 Prozent) demnach schon einen Antrag gestellt (BMI).
Eine weitere Neuerung gab es im Rahmen des seit zehn Jahren aktiven Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen", das Beratung und Hilfe für gewaltbetroffene Frauen anbietet – in 18 Sprachen, 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr. Seit dem 01. Juni dieses Jahres ist das Hilfetelefon in Deutschland über die neue Rufnummer 116 016 erreichbar. Die bisherige Rufnummer 08000 116 016 wird somit verkürzt und vereinfacht. Die Nummer 08000 116 016 bleibt jedoch mindestens ein Jahr weiter parallel erreichbar (BMFSFJ).
Schließlich gibt es auch im Rahmen der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ aktuelle Neuigkeiten und Informationen, über die wir Sie in dieser Ausgabe des Newsletters informieren möchten:
Im März dieses Jahres startete das Modellprojekt „LISTEN UP! Beschwerdeverfahren für geflüchtete Kinder in Unterkünften“ von Save the Children Deutschland e.V. Ziel ist es, den Zugang zu internen und externen Beschwerdeverfahren für Kinder, die in Unterkünften für geflüchtete Menschen leben, zu verbessern und somit Kinderrechte, Kinderschutz und damit auch die strukturelle Qualitätsentwicklung der Unterbringung zu stärken.
Sie sind zudem herzlich eingeladen am diesjährigen Netzwerktreffen der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ am 13.10.2023 in Berlin teilzunehmen. Das Netzwerktreffen widmet sich dem Thema „Schutz von Kindern und Jugendlichen in Unterkünften für geflüchtete Menschen“ und nimmt Bedingungen und Herausforderungen für die effektive Umsetzung des Kinderschutzes in der Unterbringungspraxis in den Blick.
Mit der im Mai dieses Jahres veröffentlichten Projektpublikation „Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften – Aktuelle Herausforderungen und Handlungsempfehlungen aus der Praxis“ geben die Multiplikator:innen für Gewaltschutz im Projekt „Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften“ (DeBUG) Einblicke in die Unterbringungspraxis, beleuchten aktuelle Herausforderungen und zeigen Lösungsansätze für einen besseren Gewaltschutz auf.
In dieser Ausgabe des Newsletters finden Sie noch weitere aktuelle Neuigkeiten und Informationen zu Aktivitäten, Publikationen und Veranstaltungen im Kontext der Bundesinitiative und der Partnerorganisationen sowie zum Themenfeld Schutz von geflüchteten Menschen in der Unterbringung. Die Inhalte sind in drei Rubriken gegliedert:
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Servicestelle Gewaltschutz
Stiftung SPI, Seestr. 67, 13347 Berlin
servicestelle@gewaltschutz-gu.de
030 390 634 760
Konnten wir Ihr Interesse wecken? Dann leiten Sie diese Ausgabe des Newsletters gerne in Ihren Netzwerken weiter! Eine Anmeldung zum Newsletter der Bundesinitiative ist möglich unter https://www.gewaltschutz-gu.de/die-initiative/newsletter/anmeldung.
Haben Sie Feedback zum Newsletter? Dann freuen wir freuen uns über Ihre E-Mail an servicestelle@gewaltschutz-gu.de! Gerne berücksichtigen wir Ihre Rückmeldung so weit wie möglich in den nächsten Ausgaben des Newsletters.
Mit dem Modellprojekt „LISTEN UP! Beschwerdeverfahren für geflüchtete Kinder in Unterkünften“ möchte Save the Children den Zugang zu Beschwerdewegen innerhalb und außerhalb der Unterkünfte für geflüchtete Kinder verbessern.
Im DeBUG-Projekt in Baden-Württemberg entstand ein Erklärvideo zum Thema „Häusliche Gewalt in Unterkünften für geflüchtete Menschen“. Das Video zeigt einen vereinfachten Ablaufplan und sensibilisiert im Umgang mit Gewaltvorfällen bei Häuslicher Gewalt in Geflüchtetenunterkünften.
Im DeBUG-Projekt in Nordrhein-Westfalen entstand ein mehrsprachiges QR-Code Poster, das auf die Erklärvideos „Beschwerdeverfahren in Geflüchtetenunterkünften“ verweist. Das Poster kann kostenfrei heruntergeladen werden.
Save the Children Deutschland schreibt zur Unterstützung ihres Modellprojektes "LISTEN UP! Beschwerdewege für geflüchtete Kinder in Unterkünften" die Erstellung einer Expertise zum Thema "Kindgerechte Beschwerdewege" aus.
Das Projekt „Fluchtgrund: queer - Queer Refugees Deutschland“ des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland e.V. (LSVD) bietet neben Beratung und Vernetzung auch Schulungen für Kommunen und Landkreise zum Thema vulnerable LSBTI*-Geflüchtete an – wie die Schulung „Sensibilisierung und Best Practice über die Bedarfe der vulnerablen Gruppe der LSBTI-Geflüchteten für kommunale Strukturen“.
Das BMFSFJ und UNICEF Deutschland laden zum diesjährigen Netzwerktreffen der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ mit dem Titel „Schutz von Kindern und Jugendlichen in Unterkünften für geflüchtete Menschen – Bedingungen und Herausforderungen für die effektive Umsetzung des Kinderschutzes in der Unterbringungspraxis“ am 13.10.2023 von 9:30 - 17:00 Uhr in Berlin ein.
Save the Children Deutschland lädt zum Fachtag „Zwischen Flucht und Ankommen – psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung stärken“ am 12.10.23 in der Urania Berlin ein.
Die DeBUG-Kontaktstelle für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern lädt Sie herzlich zur Fachtagung zum Thema „Schutz und Unterstützung: Förderung der mentalen Widerstandskraft von geflüchteten Menschen in Unterkünften“ am 28.09.2023 von 10:00 – 16:00 Uhr in Berlin ein.
BAfF e.V., refugio thüringen e.V., terre des hommes Deutschland e.V. und weitere veranstalten eine zweitägige Präsenzveranstaltung bei Erfurt, die sich dem Thema „Recht auf mentale Gesundheit für geflüchtete Kinder und Jugendliche in der Arbeit der Psychosozialen Zentren“ widmet.
Noch bis Ende November finden Online-Workshops in der Reihe „Geflüchtete Kinder und Jugendliche in der Unterbringung - Grundlagen, Sensibilisierung und Handlungsorientierung" statt.
Im Projekt DeBUG werden neue und kostenlose Online-Seminare zu Gewaltschutz-relevanten Themen sowie eine neue standortübergreifende Online-Seminarreihe mit dem Titel „Gewaltschutz in Unterkünften für geflüchtete Menschen - Praktische Umsetzung von Mindeststandards“ angeboten.
Die Fachtagung zum Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen findet am 26. September 2023 statt.
Eine Online-Schulung für Lehrkräfte von Integrations- und Sprachkursen im Rahmen des Projektes „Fluchtgrund: queer – Queer Refugees Deutschland“ des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland e.V. (LSVD) am 09.11. und 28.11.2023 jeweils von 17:00 – 20:00 Uhr.
Am 15.05.2023 fand das Online-Werkstattgespräch der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer (BAfF e.V.) statt. Die Dokumentation der Veranstaltung mit dem Titel „BeSAFE – Toolbox zur systematischen Identifizierung von besonderen Schutzbedarfen Geflüchteter in Aufnahmeeinrichtungen“ steht Ihnen auf der Webseite der Bundesinitiative zur Verfügung.
Eine Projektpublikation im Rahmen des Projektes „Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften“ (DeBUG) 2022
Die Bundesregierung hat einen Bericht zur Situation unbegleiteter ausländischer Minderjähriger in Deutschland veröffentlicht, in dem die Lebenslagen der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen in Deutschland beschrieben werden.
Wie funktioniert die Aufnahme von Geflüchteten in Kommunen und was lässt sich verbessern? Mitarbeitende von zwei Kommunen geben in einer Expertise für den MEDIENDIENST exklusive Einblicke.
Die European Union Agency for Fundamental Rights (FRA) veröffentlichte am 08.06.2023 den Fundamental Rights Report.