Die aktuelle Fluchtbewegung im Zuge des Ukrainekrieges macht erneut deutlich, dass Unterbringung von Geflüchteten ein zentrales gesellschaftspolitisches Thema bleibt. Die Kernaufgabe der Unterkünfte ist der Schutz von Geflüchteten, allerdings ist das systematische Wissen über Gewaltschutz lückenhaft. Kontinuierliches Monitoring und ein tieferes Verständnis der Wirkmechanismen und Herausforderungen des Gewaltschutzes stellen hierbei zentrale Bestandteile der Qualitätssicherung und der Umsetzung der Mindeststandards dar. Hier setzt dieses Projekt an und baut auf früheren Projekten auf: zum einen auf das Projekt | Monitoring und Evaluierung eines Schutzkonzeptes |, in dem in partizipativen Konsultationsprozessen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Behörden und Betreibern sowie Evaluierungen mit Mitarbeitenden und Bewohner:innen ein onlinebasiertes modulares Gewaltschutzinstrument entwickelt wurde, zum anderen auf das Projekt | Monitoring und Evaluierung eines Schutzkonzeptes für geflüchtete Menschen in Flüchtlingsunterkünften: Skalierung und Vertiefung|, in dem das Tool an die spezifischen Rahmenbedingungen von sieben Bundesländern angepasst und in die Praxis übertragen wurde. Dieses digitale Tool ist in Deutschland (aber auch mit Blick auf andere europäische Länder) bisher einzigartig. Dieses Projekt zielt nun darauf ab, die bestehenden Kooperationen mit den Bundesländern zu vertiefen, die Datenerhebungen in den einzelnen Unterkünften voranzutreiben sowie die so gewonnen Daten auszuwerten und ein Konzept für die bundesweite nachhaltige Verstetigung der Datennutzung vorzulegen. Auf dieser Grundlage sind quantifizierende, vergleichende Aussagen über die Umsetzung des Gewaltschutzes in deutschen Unterkünften möglich.
Im Rahmen der vorgenannten Projekte wurden zugehörige Publikationen veröffentlicht, wie die Handreichung "Der digitale DeZIM-Gewaltschutzmonitor". Weitere Publikationen zu diesem Thema stehen auf der Publikationswebseite des DeZIM-Instituts zur Verfügung.
Vertiefung bestehender Kooperationen mit den Bundesländern, die den Gewaltschutzmonitor nutzen (werden), Vorantreiben der Datenerhebungen in den einzelnen Unterkünften und Auswertung der so gewonnen Daten
01.01.2023 - 31.12.2024
Prof. Dr. Sabrina Zajak
DeZIM-Institut
Abteilung Konsens & Konflikt
Leitung
Dr. Nadya Gharaei
DeZIM-Institut
Abteilung Konsens & Konflikt
Co-Leitung
Die Beschreibung ist überwiegend der Projektwebseite des DeZIM entnommen.