Ziele


Es muss alles dafür getan werden, den Menschen in den Unterkünften für geflüchtete Menschen ein schützendes und förderndes Umfeld zu bereiten, da alle  Menschen Anspruch auf Schutz von Leben, Gesundheit, freie Entfaltung der Persönlichkeit und der Menschenwürde haben. (BMFSFJ, UNICEF u. a., 2021, 9.)

Die Bundesinitiative Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften wurde im Jahr 2016 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) zusammen mit den Wohlfahrtsverbänden und weiteren Akteuren ins Leben gerufen. Sie versteht sich als Netzwerk von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die die Überzeugung eint, dass geflüchtete Menschen in Flüchtlingsunterkünften den Schutz und die Unterstützung erhalten müssen, die sie für ein gutes Ankommen in Deutschland benötigen.

Die Bundesinitiative verfolgt vier Ziele:

Bislang variieren der Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften und die Unterbringungsqualität sehr stark. Deshalb hat die Bundesinitiative mit den „Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ Leitlinien erarbeitet und kontinuierlich weiterentwickelt. Ein wesentliches Ziel der Bundesinitiative ist es, einrichtungsspezifische Schutzkonzepte zur Umsetzung der „Mindeststandards“ flächendeckend zu einem integralen Bestandteil in Flüchtlingsunterkünften zu machen.

Um den Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften stetig zu verbessern, ist es wichtig, dass verschiedene Perspektiven zusammenkommen. Netzwerke zwischen Politik, Zivilgesellschaft, Verwaltung und Praxis auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene begünstigen einen adäquaten und bedarfsorientierten Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften. Daher verfolgt die Bundesinitiative das Ziel, fachlichen Austausch, Vernetzung und Kooperation zwischen den unterschiedlichen Akteuren und Ebenen zu befördern.

Eine wesentliche Säule zur Verbesserung des Schutzes von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften sind die ehren- und hauptamtlich Beschäftigten - wie Einrichtungsleitungen, Sozialarbeitende, pädagogische Fachkräfte, Verwaltungsfachkräfte, Sicherheitsbedienstete. Sie arbeiten unmittelbar mit den Bewohnerinnen und Bewohnern in Flüchtlingsunterkünften und haben großen Einfluss auf das alltägliche Geschehen. Ziel der Bundesinitiative ist es daher, Praktikerinnen und Praktiker aus allen Arbeitsbereichen in Flüchtlingsunterkünften für das Thema Schutz von geflüchteten Menschen zu sensibilisieren sowie die vorhandene Expertise zu bündeln und zugänglich zu machen.

Bis heute fehlen in vielen Bereichen verlässliche Daten und Informationen zur Situation von besonders schutzbedürftigen Menschen in Flüchtlingsunterkünften. Diese sind jedoch die Voraussetzung dafür, wirksam und gezielt zu helfen, besonders schutzbedürftige Menschen frühzeitig zu identifizieren und alle Beteiligten in die Verantwortung zu nehmen. Daher verfolgt die Bundesinitiative das Ziel, die Erfassung von schutzrelevanten Erkenntnissen und Daten sowie die Evaluierung von bestehenden Schutzkonzepten - wie im "Mindeststandard 6: Monitoring und Evaluierung des Schutzkonzeptes" ausgeführt - zu verbessern und auszubauen.

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