Monitoring und Evaluierung eines Schutzkonzeptes für geflüchtete Menschen in Flüchtlingsunterkünften: Skalierung und Vertiefung


Projektbeschreibung

Gewaltschutz ist in Geflüchtetenunterkünften bundesweit eine zentrale Aufgabe von Betreibern und Trägern der Einrichtungen. Trotz teils variierender sozialer, rechtlicher und institutioneller Bedingungen bedarf seine Umsetzung in jeder Einrichtung eines beständigen Monitorings, kombiniert mit gezielten Evaluierungen seiner Wirksamkeit. In dem Pilotprojekt | Monitoring und Evaluierung eines Schutzkonzeptes | entwickelte das DeZIM-Institut für diesen Zweck ein online-basiertes und modulares Monitoringinstrument sowie Methoden zur Evaluation der Prozesse und Wirkungen des Gewaltschutzes. Das hier skizzierte Projekt baut auf diese Pilotphase auf und  skaliert das Monitoringinstrument für eine bundesweite Implementierung und Anwendung durch die Anpassung an landes- und einrichtungsspezifische Rahmenbedingungen. Darüber hinaus evaluiert das Projekt in Zusammenarbeit mit einzelnen Einrichtungen Schutzprozesse und Risiken, insbesondere zu bislang gefährdeten Gruppen und vernachlässigten Aspekten. Als Projektziele befruchten sich so gegenseitig Erkenntnisgewinn über Gewaltschutz für seine Weiterentwicklung mit der langfristigen bundesweiten Institutionalisierung eines Monitorings in Geflüchtetenunterkünften.
 

Vorarbeit und Projektziele

Fester Bestandteil der Mindeststandards, die von der Bundesinitiative "Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften" entwickelten und in verschiedenen Bundesländern durch teils rechtlich verpflichtende Gewaltschutzkonzepte ergänzt wurden, sind das reflexive Monitoring und Evaluierung der Umsetzung des Gewaltschutzes in den Geflüchtetenunterkünften. Da ein Monitoring technisch und zeitlich aufwendig sein kann und daher in vielen Einrichtungen nicht oder kaum durchgeführt wird, wurde in dem bisherigen Pilotprojekt ein digitales und modulares Monitoringinstrument entwickelt (siehe die Handreichung "Der digitale DeZIM-Gewaltschutzmonitor").

Das Monitoring dient den Einrichtungen zur Selbstreflexion und der Stärkung des Gewaltschutzes. Das Monitoringinstrument ist dabei modular auf die Rahmenbedingungen der jeweiligen Bundesländer und Unterkünfte anpassbar. Nach der technisch-methodischen Entwicklung des Instruments gilt es jetzt, die spezifisch angefertigte Datenerfassung, -ausgabe und -visualisierung bundesland- und einrichtungsspezifisch abzustimmen und für eine bundes- oder landesweite Nutzungen zu skalieren. Ziel ist die jeweils autonome Fortführung des angepassten Gewaltschutzmonitorings durch die teilnehmenden Landesaufnahmebehörden.

Ergänzt werden soll das Monitoring durch eine qualitative Evaluierung des Gewaltschutzes an Pilotstandorten. Die Evaluierung kann inhärente Gefährdungen und sich verändernde Umstände sichtbar machen und die Weiterentwicklung des Gewaltschutzes unterstützen. Sie kann auch dazu beitragen spezifische Bedarfe, Herausforderungen und best-practice Modelle zu identifizieren und konkrete Verbesserungsmaßnahmen für den Gewaltschutz zu erarbeiten.

Steckbrief

Ziel

Weiterentwicklung des digitalen Gewaltschutzmonitors für eine bundesweite Implementierung. Anpassung an landes- und einrichtungsspezifische Rahmenbedingungen. Qualitative Evaluation von Schutzprozessen und Risiken.

Zielgruppe

Für die Unterbingung von geflüchteten Menschen zuständigen Landesbehörden, Landesaufnahmeeinrichtungen und deren Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen

Träger

Laufzeit

01.01.2021 - 31.12.2022

Ansprechpersonen

Prof. Dr. Sabrina Zajak
DeZIM-Institut
Abteilung Konsens & Konflikt
Leitung 

Dr. Kristina Seidelsohn
DeZIM-Institut
Abteilung Konsens & Konflikt
Projektkoordination

Sifka Frederiksen
DeZIM-Institut
Abteilung Konsens & Konflikt
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Sowohl das digitale Monitoringinstrument also auch die Evaluierung werden kostenfrei zur Verfügung gestellt und bedarfsspezifisch von uns angepasst. Bei Interesse kontaktieren Sie uns.

Die Beschreibung ist der Projektwebseite des DeZIM entnommen.


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