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2021 / Studie / Bericht

Gewaltschutz in Geflüchtetenunterkünften: Wie lassen sich Schutzkonzepte verbessern? (DeZIM, 2021)

DeZIM Briefing Notes #06

Wie lässt sich verhindern, dass es in Geflüchtetenunterkünften zu Gewalt kommt? Wie lassen sich Schutzkonzepte optimieren? Diesen Fragen sind Forscher:innen des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) nachgegangen. Das DeZIM-Institut veröffentlicht die zentralen Ergebnisse jetzt in einer DeZIM Briefing Note. Menschen in Sammelunterkünften leben in der Regel nicht freiwillig zusammen. Diese Tatsache wird von vielen Bewohner:innen oft als gewaltsam empfunden. Das ist ein Grund, warum es in Unterkünften für Geflüchtete, in denen Menschen aus ganz unterschiedlichen Ländern und in unterschiedlichen Lebenslagen zwangsweise zusammenleben müssen, immer wieder zu Gewalt kommt.
 
„Durch Sammelunterbringung bedingte Konflikte und Gefährdungen lassen sich durch eine frühzeitige dezentrale Unterbringung verringern. Zugleich braucht es gezielte Maßnahmen, um das Gewaltrisiko zu minimieren“, sagt Bahar Oghalai, wissenschaftliche Mitarbeiterin am DeZIM-Institut und Autorin der DeZIM-Briefing Note. „So sollten Bewohner:innen von Geflüchtetenunterkünften frühzeitig Informationen zu ihrem Aufenthaltsstatus, zum Stand ihres Antragsverfahrens sowie zu ihren Aufenthaltsperspektiven erhalten – und zwar in der Sprache, die sie selbst sprechen und verstehen. Um Konflikte zu vermeiden, ist es außerdem wichtig, dass sie ihren Alltag autonom gestalten können, zum Beispiel mit Blick auf ihre Essensversorgung oder ihre Ruhe­ und Schlafenszeiten.“
 
„Präventive Schutzkonzepte lassen sich nicht nur effektiver, sondern auch sensibler planen und umsetzen, wenn es in den Unterkünften partizipative Strukturen gibt und die Bewohner:innen aktiv in die Gestaltung ihres Alltags einbezogen werden“, erklärt Dr. Olaf Kleist, Co-Leiter der Fachgruppe „Demokratie, Transfer und Politikberatung“ am DeZIM-Institut. Er hat das Forschungsprojekt „Monitoring und Evaluierung eines Schutzkonzeptes für geflüchtete Menschen in Flüchtlingsunterkünften" geleitet, aus dem diese Briefing Note hervorgeht. „Für Mitarbeitende wie Bewohner:innen dieser Einrichtungen sollte es außerdem spezifische Angebote zur interkulturellen Fortbildung geben. Denn sowohl Mitarbeitende als auch Bewohner:innen sehen sich in diesen Unterkünften mit verschiedenen kulturellen Normen konfrontiert, die ihnen zum Teil fremd sind. Auch das kann zu Konflikten führen.“

Die Briefing Note #06 „Gewaltschutz in Geflüchtetenunterkünften: Wie lassen sich Schutzkonzepte verbessern?“ wurde von Bahar Oghalai (DeZIM-Institut) verfasst.

Hinweis: Dieser Beitrag entspricht der Pressemeldung des DeZIM zur Veröffentlichung der Briefing Note.

 

Webseite des DeZIM: Gewaltschutz in Geflüchtetenunterkünften: Wie lassen sich Schutzkonzepte verbessern? (DeZIM, 2021)

Download: Gewaltschutz in Geflüchtetenunterkünften: Wie lassen sich Schutzkonzepte verbessern? (DeZIM, 2021)

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