Die Partizipation von Bewohner:innen in Unterkünften für Geflüchtete ist eine wichtige Empfehlung in den „Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“. So wird in Mindeststandard 1 formuliert „Geflüchtete Menschen haben das Recht, an allen Entscheidungen beteiligt zu werden, die sie betreffen“. Weiterhin wird eine strukturelle Verankerung von Beteiligungsmechanismen empfohlen. Wie aber lassen sich Partizipationsmechanismen in Unterkünften für Geflüchtete angesichts der bestehenden Rahmenbedingungen wie knapper Ressourcen, Fluktuation der Bewohner:innen, Sprachbarrieren etc. umsetzen? Diesen Fragen werden sich die Multiplikator:innen für Gewaltschutz der DeBUG Kontaktstellen Baden-Württemberg sowie Niedersachsen und Bremen in den nächsten Monaten widmen.

Am 22.03.2022 startete mit einem Online-Seminar das gemeinsame bundesländerübergreifenden Pilotprojekt zum Thema Partizipation in Flüchtlingsunterkünften, das von den DeBUG-Kontaktstellen für Baden-Württemberg sowie Niedersachsen und Bremen in Kooperation durchgeführt wird. Ziele des Vorhaben sind die Stärkung von partizipativen Mechanismen in Unterkünften für Geflüchtete durch die Unterstützung von Unterkünften bei Aufbau und Durchführung von Bewohner:innenräte, die Vernetzung der teilnehmenden Einrichtungen und Zusammenführung der gewonnenen Expertise wie auch die Publikation eines Praxisleitfadens mit Handlungsempfehlungen zu Planung, Aufbau und Durchführung von Bewohner:innenräten. Das Vorhaben soll in zwei Gemeinschaftsunterkünften in Baden-Württemberg und jeweils einer Gemeinschaftsunterkunft in Niedersachsen und Bremen pilotiert werden.