Im Zuge des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojekts SHELTER hat die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm im Zeitraum von 2016 - 2019 drei Online-Kurse zu Themen, die im Kontext der Betreuung von geflüchteten Minderjährigen wichtig sind, erstellt und evaluiert. Zielgruppen der Online-Kurse sind sowohl Fachkräfte als auch Ehrenamtliche, die mit geflüchteten Minderjährigen arbeiten. Dank der Kooperation mit UNICEF können ab sofort zwei der Online-Kurse wieder ein Jahr lang kostenlos angeboten werden.
Online-Kurs „Trauma im Kontext Flucht und Asyl - Herausforderungen in nicht- therapeutischen Berufen“
Zielgruppen
Nicht therapeutisch geschulte Kursteilnehmer*innen aus dem pädagogischen Bereich und Ehrenamtliche, die mit geflüchteten Klient*innen zusammenarbeiten.
Inhalte
Teilnehmer*innen werden darin geschult, Verhaltensweisen ihrer Klient*innen, die auf Traumatisierungen hinweisen, zu erkennen, zu verstehen und kulturadäquat mit ihnen umzugehen. Ein Überblick über die komplexen Versorgungsstrukturen und Indikatoren für die Notwendigkeit zusätzlicher medizinisch-therapeutischer Unterstützung werden ebenso vermittelt wie Inhalte zur Förderung der Selbstfürsorge. Der Kurs umfasst Module zu allgemeinen Informationen zu Flucht und Asyl sowie Besonderheiten im Umgang mit traumatisierten Geflüchteten, zur Gesetzeslage und Versorgungsstruktur, eine Einführung in den Bereich Trauma und Störungsbilder sowie ein eigenes Modul zur Selbstvorsorge.
Expert*innen aus verschiedenen Berufsgruppen, die in ihrem Arbeitsalltag mit geflüchteten Klient*innen zusammenarbeiten, leiten mit ihren Erfahrungsberichten durch den Kurs. Anhand von Fallbeispielen werden kritische Situationen geschildert und bearbeitet. Ein besonderer Schwerpunkt des Kurses liegt auf der Erarbeitung eigener fachlicher und persönlicher Herausforderungen und Grenzen, sowie der Schaffung eines möglichst vernetzten Arbeitsumfelds.
Umfang
Die gesamte Bearbeitungsdauer des Kurses beträgt ca. 9 Stunden, die innerhalb einer Kurslaufzeit von 120 Tagen frei eingeteilt werden können.
Online-Kurs „Schutzkonzepte für Organisationen, die Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrungen betreuen“
Zielgruppen
Fachkräfte und Ehrenamtliche, die in Organisationen mit der Versorgung und Betreuung von (jungen) Menschen mit Fluchterfahrung betraut sind.
Inhalt
Organisationen, die Kinder, Jugendliche und (junge) Erwachsene mit Fluchterfahrung betreuen, müssen sichere Orte werden bzw. bleiben. Gemeint sind hiermit Orte, an denen die Menschen geschützt sind vor körperlicher, emotionaler und sexualisierter Gewalt, wo ihnen ihre höchstpersönlichen Rechte zugestanden und ihnen Entwicklungs-, Bildungs- sowie Teilhabechancen eröffnet werden.
Das Ziel des Online-Kurses ist es deshalb, Teilnehmer*innen bei der Entwicklung und Implementierung von diversitätsbewussten Schutzkonzepten zu unterstützen („Diversity Development“). Themen des Kurses sind die Rechte von (jungen) Menschen mit Fluchterfahrung sowie die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Der Kurs fokussiert insbesondere organisationale Herausforderungen, wie z.B. den Umgang mit Mehrsprachigkeit und Diskriminierung, den Umgang mit Interkulturalität und Diversität in Organisationen sowie die Schaffung kultur- und diversitätssensibler Partizipationsmöglichkeiten. Die Vermittlung von Hintergrundwissen und praktischen Kompetenzen erfolgt über Grundlagen- und Rechtstexte, Expert*inneninterviews, Videomaterial und weitere kreative Verfahren. Zudem bietet der Online-Kurs Möglichkeiten zur Selbstreflexion und Perspektivenübernahme und gibt Impulse, das Gelernte auf die eigene Organisation zu übertragen.
Umfang
Der Bearbeitungsumfang beträgt ca. 29 Stunden, die innerhalb einer Kurslaufzeit von 120 Tagen frei eingeteilt werden können.
Die Ausführungen wurde zum Teil von der Webseite des Verbundprojektes SHELTER übernommen. Für weitere Informationen besuchen Sie die Projektwebseite. Die Kursbeschreibungen stehen Ihnen nachfolgend zum Download zur Verfügung: