Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleg:innen,
liebe Leser:innen,
ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende zu, doch der Blick in die Welt macht unmissverständlich klar, dass weiterhin eine Vielzahl schutzsuchender Menschen auf der Flucht Hilfe benötigt. Es bleibt zudem abzuwarten, wie sich die politische Lage in Syrien entwickelt (BReg). Für die Arbeit im Rahmen der Bundesinitiative bedeutet dies, dass die Unterstützung für eine menschenwürdige und gewaltfreie Unterbringung von Schutzsuchenden in Deutschland weiterhin im Fokus steht. Hierfür hat sich auch in diesem Jahr die Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ mit ihren Vorhaben aktiv eingesetzt. Neben zahlreichen Sensibilisierungsmaßnahmen, akteur:innenübergreifenden Vernetzungsangeboten und vielfältigen praxisnahen Publikationen wurden insbesondere die vulnerablen Personengruppen in den Blick genommen und Unterstützungsangebote für haupt- und ehrenamtliche Tätige im Kontext der Unterbringung von geflüchteten Menschen vorgehalten. Über einige dieser Aktivitäten wird auch in diesem Newsletter berichtet.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hält überdies nunmehr bereits 2 Jahre und 10 Monate an. Damit einher gehen die Fluchtbewegungen von mehr als 1,2 Millionen Geflüchteten aus der Ukraine nach Deutschland (Ausländerzentralregister (AZR), auf Anfrage des MEDIENDIENST INTEGRATION beim Bundesinnenministerium (BMI). Zuletzt aktualisiert auf MEDIENDIENST INTEGRATION: Oktober 2024.). Eine wichtige Nachricht in diesem Zusammenhang stellt der verlängerte Schutzstatus ukrainischer Staatsangehöriger und deren Familienmitglieder durch die Verlängerung der Ukraine-Aufenthaltserlaubnis-Fortgeltungsverordnung bis 4. März 2026 dar (BAMF).
Die Unterbringung Geflüchteter aus der Ukraine sowie insgesamt das Engagement Ehrenamtlicher im Kontext der Unterbringung und Unterstützung geflüchteter Menschen ist seither von zentraler Bedeutung. Das Engagement Ehrenamtlicher stand zuletzt auch im Rahmen des 9. Deutschen EngagementTags in Berlin im Fokus (BMFSFJ). Fast 29 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland freiwillig. Mit einer neuen Engagementstrategie des Bundes, die ebenso wie der 4. Engagementbericht der Bundesregierung (BReg) am 4. Dezember 2024 vom Bundeskabinett beschlossen wurde, soll dieses Engagement nun weiter gestärkt und zukunftsfähig werden (BMFSFJ). Zum konkreten Engagement Ehrenamtlicher im Kontext Flucht kann an dieser Stelle auch noch einmal auf die Studie „(Re-)Aktivierung der Zivilgesellschaft: Ergebnisse einer Online-Befragung zum Engagement für und gegen Geflüchtete im November/Dezember 2022“ des DeZIM von Ende 2023 verwiesen werden (DeZIM).
Eine wichtige Errungenschaft im Kontext von Gewaltschutz für geflüchtete Menschen ist schließlich der am 11. Dezember 2024 verabschiedete erste Nationale Aktionsplan zur Prävention und Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz der Betroffenen. Der Nationale Aktionsplan dient der gemeinsamen Bekämpfung des Menschenhandels in all seinen Formen. An erster Stelle stehe – so betonte Bundesfamilienministerin Lisa Paus – „der Schutz von denen, die besonders gefährdet sind, Opfer von Menschenhandel zu werden: Frauen, Minderjährige und Geflüchtete“ (BMFSFJ).
Die Bundesinitiative als ein starkes Netzwerk, das sich seit 2016 entschlossen für den Schutz von Familien, Senioren, Frauen, Kindern und allen weiteren vulnerablen Gruppen in der Unterbringung für Geflüchtete einsetzt, wird sich – auch im Sinne dieser wichtigen Botschaften – im bevorstehenden Jahr weiterhin mit Aktivitäten, Initiativen, Veranstaltungen und Publikationen für den Gewaltschutz in Unterkünften für geflüchtete Menschen engagieren.
Weitere Informationen zu Aktivitäten, Publikationen und Veranstaltungen aus dem Themenfeld Schutz von geflüchteten Menschen in der Unterbringung und im Kontext der Bundesinitiative sowie deren Partner:innenorganisationen finden Sie in dieser Ausgabe des Newsletters. Die Inhalte sind in drei Rubriken aufgeteilt:
Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre sowie erholsame Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr – bleiben Sie gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Ihre
Servicestelle Gewaltschutz
Stiftung SPI, Seestr. 67, 13347 Berlin
servicestelle@gewaltschutz-gu.de
030 390 634 760
Diese Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) dar.
Konnten wir Ihr Interesse wecken? Dann leiten Sie diese Ausgabe des Newsletters gerne in Ihren Netzwerken weiter! Eine Anmeldung zum Newsletter der Bundesinitiative ist möglich unter https://www.gewaltschutz-gu.de/die-initiative/newsletter/anmeldung.
Haben Sie Feedback zum Newsletter? Dann freuen wir uns über Ihre E-Mail an servicestelle@gewaltschutz-gu.de! Gerne berücksichtigen wir Ihre Rückmeldung so weit wie möglich in den nächsten Ausgaben des Newsletters.
Als Netzwerk von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen eint die Partner:innen der Bundesinitiative die Überzeugung, dass geflüchtete Menschen in Unterkünften den Schutz erhalten müssen, den sie für ein gutes Ankommen in Deutschland benötigen. Die aktive Teilhabe von geflüchteten Menschen in der Unterbringung ist hierfür von wesentlicher Bedeutung und soll im Rahmen der Bundesinitiative verstärkt in den Blick genommen werden.
Im Gespräch mit Noura Mahmoud von Save the Children Deutschland, Referentin für Beteiligung und Mitarbeiterin im Projekt LISTEN UP!, werden Einblicke in das Projekt und seine Ergebnisse gewährt.
Seit 2022 wurde der Gewaltschutzmonitor schrittweise in sieben Bundesländern eingeführt. Nun veröffentlicht das DeZIM erste Daten: Die Nutzung steigt stetig an, und Unterkünfte, die den Gewaltschutzmonitor einsetzen, schätzen ihn als Unterstützung bei der Umsetzung der Mindeststandards zum Schutz geflüchteter Menschen in Geflüchtetenunterkünften.
Seit Mai 2016 führt der KOK das Projekt „Flucht & Menschenhandel - Prävention, Sensibilisierung und Schutz“ durch, das über die Diakonie Deutschland von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert wird. Mitte Dezember dieses Jahres endet die reguläre Projektlaufzeit.
Am 26. September 2024 fand das diesjährige Netzwerktreffen der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ in Berlin statt. Die Dokumentation der Veranstaltung mit dem Titel „Auf dem Weg zu einem bundesweit flächendeckenden Gewaltschutz in der Unterbringung für Geflüchtete – Perspektiven und Transfer“ steht Ihnen auf der Webseite der Bundesinitiative zur Verfügung.
Das zweite Online-Werkstattgespräch 2024 der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ fand am 17. Oktober statt und widmete sich dem Thema „Gewaltschutz in der kommunalen Unterbringungspraxis“. Die Dokumentation der Veranstaltung steht Ihnen auf der Webseite der Bundesinitiative zur Verfügung.
Unter dem Titel „Begleitete Kinder und Jugendliche in der Unterbringung für Geflüchtete - Schutz und Stärkung“ fanden von Mai bis Oktober 2024 sechs Online-Workshops im Rahmen der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ statt. Die Dokumentation der Veranstaltungsreihe steht Ihnen auf der Webseite der Bundesinitiative zur Verfügung.
Am 29. Oktober 2024 luden die DeBUG-Kontaktstellen Baden-Württemberg; Niedersachsen & Bremen; Schleswig-Holstein & Hamburg sowie die Zentrale Koordinierungsstelle des Projektes DeBUG zu einem digitalen Fachtag ein, um sich gemeinsam mit Fachkräften, Multiplikator:innen und Interessierten über die Herausforderungen, Erkenntnisse sowie Lösungsansätze in der gesundheitlichen Versorgung von geflüchteten Menschen auszutauschen.
Am 20. November 2024 luden die DeBUG-Kontaktstellen Niedersachsen & Bremen sowie Baden-Württemberg zu einem Fachtag nach Osnabrück ein, um sich gemeinsam mit Fachkräften, Multiplikator:innen und Interessierten über die Bedeutung von Partizipation und Teilhabe in Unterkünften für geflüchtete Menschen auszutauschen.
Zum Ende des Projektes „LISTEN UP! Beschwerdeverfahren für geflüchtete Kinder in Unterkünften“ von Save the Children Deutschland e.V. wurden am 04. Dezember 2024 in einem bundesweiten digitalen Fachgespräch gute Erfahrungen, lessons learned und die Möglichkeiten der Übertragung auf andere Kommunen diskutiert. Die Dokumentation der Veranstaltung steht Ihnen auf der Webseite der Bundesinitiative zur Verfügung.
Ende April hat in Neudietendorf bei Erfurt die zweitägige Fachtagung „Ich bin aus dem Krieg gekommen und dachte, jetzt ist alles vorbei …“ – Das Recht auf mentale Gesundheit für geflüchtete Kinder und Jugendliche stattgefunden, die die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft Psychosozialer Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e.V. (BAfF e.V.) gemeinsam mit refugio thüringen und terre des hommes Deutschland ausgerichtet hat. Die Dokumentation der Veranstaltung ist nun online abrufbar.
Eine Handreichung im Rahmen des von Save the Children e.V. durchgeführten Projekts "LISTEN UP! Beschwerdeverfahren für geflüchtete Kinder in Unterkünften"
Eine wissenschaftliche Expertise im Rahmen des von Save the Children e.V. durchgeführten Projekts "LISTEN UP! Beschwerdeverfahren für geflüchtete Kinder in Unterkünften"
Das Working Paper untersucht die spezifischen Schutzbedarfe von Schwangeren und jungen Müttern in Unterkünften und beleuchtet die vulnerablen Situationen, in denen sie sich befinden.
Eine Kurzexpertise zum Stand der Aufnahme von Geflüchteten erstellt vom DESI – Institut für Demokratische Entwicklung und Soziale Integration in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung durchgeführt und vom Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert.