Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat viele Menschen gezwungen, aus der Ukraine zu flüchten. Mehrere Millionen Menschen haben das Land verlassen, hunderttausende Einreisen von Geflüchteten aus der Ukraine nach Deutschland wurden mittlerweile dokumentiert.
In ihrer gemeinsamen Verantwortung gegenüber schutzsuchenden Menschen haben Landes- und kommunale Behörden, wohlfahrtsverbandliche Betreiberorganisationen und zivilgesellschaftliche Organisationen in Zeiten des erhöhten Zuzugs schnell pragmatische Lösungen gefunden, um allen Schutzsuchenden zunächst ‚ein Dach über dem Kopf‘ bieten zu können. Hierfür wurden Notunterkünfte aufgebaut sowie durch Verdichtung der Belegung Unterbringungskapazitäten in bestehenden Unterkünften erhöht.
Mit dem erhöhten Belegungsdruck in Unterkünften für Geflüchtete geht auch ein gesteigertes Risiko für besonders schutzbedürftige Geflüchtete wie beispielsweise traumatisierte Menschen, Minderjährige, Menschen mit Behinderungen, Opfer von sexueller Gewalt oder LSBTI*-Personen einher. Diese haben bereits unter „normalen“ Bedingungen ein erhöhtes Risiko erneut Gewalt- und Ausgrenzung zu erfahren.
Viele geflüchtete Menschen passen nicht (ausschließlich) in eine der oben genannten Gruppen, sondern haben einen mehrfachen Schutzbedarf, wobei sich verschiedene Vulnerabilitäten gegenseitig verstärken. Für einen ersten Einstieg in das Thema orientieren sich die Online Workshops jedoch an einigen in der EU-Aufnahmerichtlinie benannten Kategorien besonderer Schutzbedarfe.
Die Online Workshops haben zum Ziel, für die Bedarfe von besonders schutzbedürftigen Geflüchteten zu sensibilisieren und anwendungsorientiertes Wissen für den Umgang zu vermitteln.
Sie richten sich insbesondere an ehren- und hauptamtliche Praktiker:innen, die in Unterkünften für Geflüchtete tätig sind, aber auch an Leitungspersonen und Multiplikator:innen. Die Online Workshops werden jeweils einmal wiederholt, sodass pro Thema die Wahl aus zwei Terminen besteht. Um einen Eindruck des Zusammenspiels der vielfältigen Schutzbedarfe zu bekommen und keine Lebensrealitäten aus dem Blick zu verlieren, empfiehlt es sich, an mehreren Workshops teilzunehmen.
Die Online Workshop Reihe „Geflüchtete Menschen mit besonderen Schutzbedarfen unterstützen“ werden im Rahmen der Bundesinitiative „Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Mehrere 2-stündige Einzeltermine im Zeitraum von August bis November 2022
Sensibilisierung für die Bedarfe von besonders schutzbedürftigen Geflüchteten
Vermittlung von anwendungsorientiertem Wissen für den Umgang mit besonders schutzbedürftigen Geflüchteten in Unterkünften
Ehren- und hauptamtliche Praktiker:innen, die in Unterkünften tätig sind
Leitungspersonen von Unterkünften
Multiplikator:innen aus dem Unterbringungskontext
Max. 30 Teilnehmende pro Termin
Webex Meetings
Servicestelle Gewaltschutz
servicestelle@gewaltschutz-gu.de
030 390 634 760
Henrike Krüsmann, Koordinatorin, Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern (BIG e. V.), UNICEF-zertifizierte Trainerin für Schulungen zur Umsetzung der „Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“
Termine: 17.08.22, 9:00 - 11:00 Uhr | 05.09.22, 9:00 - 11:00 Uhr
Henrike Krüsmann, Koordinatorin, Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern (BIG e. V.), UNICEF-zertifizierte Trainerin für Schulungen zur Umsetzung der „Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften“
Termine: 31.08.22, 14:00 - 16:00 Uhr | 14.09.22, 9:00 - 11:00 Uhr
Uta Sandhop, Multiplikatorin für Gewaltschutz für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Projekt "Dezentrale Beratungs- und Unterstützungsstruktur für Gewaltschutz in Flüchtlingsunterkünften" (DeBUG)
Termine: 08.09.22, 10:00 - 12:00 Uhr | 06.10.22, 10:00 - 12:00 Uhr
Karsten Dietze, Referent Advocacy im Arbeitsbereich Crossroads | Flucht. Migration. Behinderung., Handicap International e.V.
Enrico Noack, langjähriger Berater für Menschen mit Behinderung zu Fragen des Leistungszugangs in einer Leipziger Gemeinschaftsunterkunft
Dr. Susanne Schwalgin, Leitung Arbeitsbereich Crossroads | Flucht. Migration. Behinderung., Handicap International e.V.
Termine: 21.09.22, 14:00 - 16.00 Uhr | 18.10.22, 10:00 - 12:00 Uhr
In Kooperation mit:
Maria Hummel, Psychologin MSc. und Psychologische Psychotherapeutin, Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge (BNS), XENION Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e. V.
Leon Rentrop, Psychosozialer Berater und Projektkoordinator, Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge (BNS), XENION Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e. V.
Termine: 29.09.22, 14:00 - 16:30 Uhr | 04.11.22, 10:00 - 12:30 Uhr | 25.11.22, 10:00 - 12:30 Uhr
Larissa Hilt, KOK – Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e. V.
Corinna Dammeyer, Fachberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel „NADESCHDA“, Evangelische Frauenhilfe in Westfalen e. V.
Termine: 12.10.22, 10:00 - 12:00 Uhr | 26.10.22, 10:00 - 12:00 Uhr
Martina Osterndorff-Windvogel, Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit Brandenburg, Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
Termine: 19.10.22, 10:00 - 13:00 Uhr | 16.11.22, 10:00 - 13:00 Uhr
Patrick Dörr, Bundesvorstand, Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) e. V.
Termine: 07.11.22, 15:00 - 17:00 Uhr | 21.11.22, 15:00 - 17:00 Uhr
Dorothee Bruch, Dipl. Pädagogin und M.A. Klinische Sozialarbeit, Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge (BNS), XENION Psychosoziale Hilfe für politisch Verfolgte e. V.
Silvia Schriefers, Dipl. Psychologin und Psychologische Psychotherapeutin, XENION Psychosoziale Hilfe für politisch Verfolgte e. V.
Termine: 10.11.22, 9:30 - 11:30 Uhr | 14.11.22, 9:30 - 11:30 Uhr